Gesammelte Themen
Ältere Artikel, findet ihr unter Archiv
Brennelemente-Fabrik in Lingen: Sicherheitsgefahren nicht verheimlichen
- Details
.ausgestrahlt Blog, 26.10.2023 | Julian Bothe
Das Bundeswirtschaftsministerium sieht im Zusammenhang mit dem Einstieg Russlands in die Brennelementefertigung in Lingen die Möglichkeit einer „Beeinträchtigung der Sicherheitsinteressen“ Deutschlands und die Gefahr von „Sabotageakten“ – bis heute.
Im April 2023 schreibt Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Die Nukleartechnologie ist ein extrem sensibler Bereich, und Russland kann hier nicht mehr als verlässlicher Partner betrachtet werden.“
Als solch ein Partner betrachtet die Brennelementefabrik in Lingen jedoch weiterhin den russischen, am Krieg in der Ukraine beteiligten Staatskonzern Rosatom. Die Fabrik wollte zuerst in Deutschland ein Gemeinschaftsunternehmen mit Rosatom gründen, um die Produktion der Brennelemente zu erweitern. Als klar wurde, dass das Bundeswirtschaftsministerium dies nicht genehmigen wird, hat Eigentümer Framatome den Antrag Anfang 2022 zurückgezogen. Statt in Deutschland hat Framatome das Gemeinschaftsunternehmen in Frankreich gegründet. Wie das Bundesumweltministerium auf .ausgestrahlt-Anfrage mitgeteilt hat, handelt es sich um das Unternehmen „European Hexagon Fuels S.A.S.“ mit Sitz in Lyon. (...)
Vollständiger Blog Beitrag: weiterlesen
Runterfahren - Atomausstieg ohne Wenn und Aber!
- Details

Wir stellen uns gegen einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland. Alle AKW müssen spätestens am 31.12.2022 abgeschaltet werden. Die Stromversorgung ist im kommenden Winter selbst unter extremen Bedingungen gesichert. Jede Form des Weiterbetriebs eines AKWs - ob als sogenannter Reserve- oder Streckbetrieb - ist überflüssig und blockiert den Ausbau der dringend benötigten erneuerbaren Energien. Gegen jeglichen Betrieb eines AKW gibt es mehr als 100 gute Gründe...
Aus Protest gegen die Bereithaltung von Atombomben ins Gefängnis
- Details
Pressemitteilung
27. Mahnwache im Gefängnis für eine atomwaffenfreie Welt
Ria Makein, Friedensaktivistin aus Nordrhein-Westfalen und Mitstreiterin in unserer Kampagne "Büchel ist überall! - atomwaffenfrei.jetzt", tritt am 9.5.2022 in der Justizvollzugsanstalt Willich II eine Ersatzfreiheitsstrafe an.
Sie ist wegen Hausfriedensbruchs zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen verurteilt worden, weil sie sich in einer gewaltfreien Aktion am 30.4.2019 zusammen mit 16 anderen FriedensaktivistInnen der Gruppe “Büchel-17” Zutritt in den Militärischen Sicherheitsbereich des Atomwaffenstützpunkts Büchel/Südeifel verschafft hatte. Bei der Aktion war zwar der Militärzaun aufgeschnitten worden, aber es war keinerlei körperliche Gewalt gegen Personen angedroht oder angewendet worden.
Diese Handlung des Zivilen Ungehorsams war aus Protest gegen die Bereithaltung von Atombomben der USA im Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel erfolgt. Dort üben im Rahmen der "nuklearen Teilhabe" deutsche Piloten, wie sie mit Bundeswehr-Kampfbombern die US-Atomwaffen zu ihren Zielen fliegen können.
Ria Makein setzt ihren Zivilen Ungehorsam fort, indem sie die Zahlung der Geldstrafe in die Kasse des deutschen Staates, der die NATO-Politik der nuklearen Abschreckung mitträgt, verweigert. Sie beabsichtigt, die Strafe als 30tägige Ersatzfreiheitsstrafe demonstrativ im Gefängnis zu tilgen.
Vor ihrem Haftantritt sind bereits 13 Mal Atomwaffengegner:Innen wegen gewaltfreier Aktionen in Büchel im Gefängnis gewesen. Hinzu kommen 13 Inhaftierungen von Aktivist:Innen unserer Schwesterkampagne "EUCOMmunity", so dass es nunmehr die 27. Mahnwache im Gefängnis für eine atomwaffenfreie Welt gibt.
Zur Zeit laufen wegen gewaltfreier Aktionen in Büchel mindestens 11 weitere Strafverfahren gegen Menschen, die offen zu ihrem Zivilen Ungehorsam gegen die Atomwaffenpolitik stehen. Bisher haben bereits 15 Personen Verfassungsbeschwerden eingelegt, nachdem sie wegen „Hausfriedensbruchs“ im Fliegerhorst Büchel rechtskräftig verurteilt worden sind. Die Beschwerden von 14 dieser Personen sind nicht zur Entscheidung angenommen worden, eine weitere Beschwerde eines Verurteilten wurde kürzlich eingelegt und eine weitere ist angekündigt. Zwei verurteilte Frauen, deren Beschwerde nicht zur Entscheidung angenommen wurde, haben deshalb vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage eingereicht, über die noch nicht entschieden wurde.
Ria Makein freut sich über Postkarten, Briefe und Briefmarken zu senden an:
Ria Makein JVA Willich II Gartenstrasse 2 47877 Willich
Jochen Stay ist gestorben
- Details

Mit großer Betroffenheit haben wir bei der Anti Atom Bewegung in Berlin die Nachricht vom Tod von Jochen Stay aufgenommen.
Seit den ersten Aktionen 2009 von Anti-Atom-Berlin begleitet uns die Arbeit von Jochen Stay und .ausgestrahlt. Die großen Klima- und Anti-Atom-Demos hier in Berlin haben zu einer engen Zusammenarbeit geführt. Ein wacher Geist, treffend formulierend, den Kern des Problems aufzeigend, früh die Schwachpunkte benennend, und Themen aufgreifend bevor alles beschlossen ist (siehe Taxonomie)! Wir in der Anti Atom Bewegung haben davon profitiert.
Protest von Anti-Atom- und Klima-Initiativen - Kein Öko-Label für Gas und Atom
- Details
Anti-Atom- und Klima-Initiativen protestieren anlässlich des Treffens des EU-Wirtschaftsrats vor den Vertretungen der EU-Kommission in München, Berlin und Bonn wegen EU-Kompass für nachhaltige Finanzen
Am 18.06.21 wurde auf der Sitzung des EU-Wirtschaftsrates über die sogenannte EU-Taxonomie verhandelt. Dieses mächtige Förderinstrument des europäischen Green Deals klassifiziert nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten. Es besteht die Gefahr, dass dabei fossiles Gas und Atomkraft positiv eingestuft werden. Deshalb protestierten Aktive aus der Anti-Atom- und Klimabewegung vor den Vertretungen der EU-Kommission in München, Berlin und Bonn.
Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Das Greenwashing von fossilem Gas und Atomkraft durch die Taxonomie hätte fatale Folgen für die zukünftige ökologische Ausrichtung unser Energieversorgung. Durch eine positive Klassifizierung als nachhaltig entstehen konkrete Fördermöglichkeiten durch den Green Deal. Gleichzeitig übernehmen Banken und Versicherungen diese Einschätzung, was zu günstigeren Krediten und Versicherungspolicen führt. So würde diese Weichenstellung bei der EU-Taxonomie mehr Investitionen in fossile Gasinfrastruktur sowie längere Laufzeiten und Neubauten von Atomkraftwerken in Europa fördern.
Dies steht im klaren Widerspruch zur Leitidee der Taxonomie nach dem ‚Do no significant harm‘-Prinzip, also die Bedingung, dass finanzierungsfähige Projekte ‚keinen signifikanten Schaden anrichten' dürfen. Dies ist unbestritten ein K.O.-Kriterium für Atomkraft - etwa wegen des Atommüll-Problems, der Unfallgefahr und den Risiken und Konsequenzen des Uranbergbaus. Gleichsam klimapolitisch unverantwortlich sind neue Investitionen in fossile Gas-Infrastruktur – vor dem Hintergrund der starken Klimaschädlichkeit von Methangas als Hauptbestandteil von Erdgas.
Wir fordern Finanzminister Olaf Scholz auf, eine wissenschaftsbasierte EU-Taxonomie gegen eine lobbybeeinflusste Taxonomie zu verteidigen. Es gilt, einen Kuhhandel zu verhindern, in dem sich Deutschland für fossiles Gas und Frankreich und osteuropäische Staaten für Atomkraft aussprechen und somit die positive Lenkungswirkung der Taxonomie fatal untergraben würden. Deutschland als wichtiger EU-Staat im Allgemeinen und Bundesfinanzminister Olaf Scholz im Speziellen kommt in dieser Entscheidung eine Schlüsselrolle zu. Vor dem Hintergrund des jüngsten Klima-Urteils des Bundesverfassungsgerichts liegt die Handlungsanweisung klar auf der Hand: ‚Raus mit Gas und Atom aus der EU-Taxonomie.‘“