Bildquelle: 100-gute-gruende.de

 

Breite Unterstützung für die Aufgabe des Atommüllprojekts Schacht KONRAD

Anti Atom Berlin und weitere 77 Anti-Atom-Initiativen aus ganz Deutschland, sowie Umweltverbände unterstützen die Forderung, nach Gorleben auch Schacht KONRAD aufzugeben. Das geplante Atommülllager KONRAD, ein Eisenerzbergwerk in Salzgitter, das nachgenutzt werden soll und das ebenfalls aus den 1970er Jahren stammt und für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, wäre nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik nicht mehr genehmigungsfähig. Die Organisationen fordern die sofortige Aufgabe des Projektes Schacht KONRAD! Für alle Arten radioaktiver Abfälle muss ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren umgesetzt werden, heißt es in der Resolution die im Rahmen der Atommüllkonferenz beschlossen wurde.

 

Resolution der Atommüllkonferenz "Nach Gorleben auch Schacht KONRAD aufgeben!" mit der Liste der unterstützenden Organisationen.

Die Stellungnahme wurde im Rahmen der Atommüllkonferenz erarbeitet und wird von den unterzeichnenden Organisationen getragen. Nach Gorleben auch Schacht KONRAD aufgeben!

Während im Zuge des Standortauswahlverfahrens der Standort Gorleben als künftiges tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle endlich ausgeschlossen worden ist, wird in Salzgitter das alte Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD weiter zu einem Atommüll“end“lager umgebaut. Das Projekt, das ebenfalls aus den 1970er Jahren stammt und für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, soll laut Betreiber, der Bundesgesellschaft für Endlagerung mit beschränkter Haftung (BGE) 2027 in Betrieb gehen. Das Projekt KONRAD wäre nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik nicht mehr genehmigungsfähig:

  1. Trotz der katastrophalen Erfahrungen in den beiden Atommülllagern ASSE II und Morsleben soll mit Schacht KONRAD wiederum ein altes Bergwerk als Atommülllager nachgenutzt werden.
  2. Bei Schacht KONRAD gibt es keinen einschlusswirksamen Gebirgsbereich wie er Stand von Wissenschaft und Technik ist. Stattdessen soll der Atommüll in eine wasserführende Schicht eingelagert und das unverantwortliche Prinzip „Verteilen und Verdünnen“ angewendet werden.
  3. Beim Schacht KONRAD gibt es keine Rückholbarkeit bzw. Bergbarkeit der radioaktiven Abfälle und ist auch nicht vorgesehen. Welche riesigen Probleme sich daraus ergeben zeigt sich bei der nur 20 km entfernten ASSE II.
  4. Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens für Schacht KONRAD wurden kaum Naturdaten erhoben. Der Rückgriff auf alte Erdölerkundungsbohrungen aus den 1920er Jahren führt nicht zu den für ein Atommülllager erforderlichen Erkenntnissen. Bis heute sind die hydrogeologischen Mechanismen unter Tage nicht bekannt.
  5. Völlig absurd wird es, wenn der Betreiber in seiner „Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik (ÜsiKo)“ darauf verweist, dass für Schacht KONRAD die aktuellen Sicherheitsanforderungen nicht gelten, sondern immer noch die Sicherheitsanforderungen von 1983 Bestand haben. Diese haben jedoch nur noch Bestand, da bei allen Aktualisierungen von Sicherheitsvorschriften das Projekt KONRAD ausgenommen wurde, um es nicht zu gefährden.
  6. Beim Atommülllager Konrad wurde eine Strahlenexposition (effektive Dosis) für einen Säugling von maximal 260 μSv/a berechnet. Dies überschreitet den Bewertungsmaßstab für die Langzeitsicherheit aus den aktuellen Sicherheitsanforderungen von 100 μSv/a bzw. 10 μSv/a deutlich. Es ist nicht hinnehmbar, dass für Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung immer noch der Dosisgrenzwert von 1983 von 300 μSv/a gelten soll. Schließlich ist es für den Säugling unerheblich, ob Ausgangspunkt für seine Strahlenbelastung schwach-, mittel oder hochradioaktive Abfälle sind.

Damit wird klar, dass wider besseren Wissens an dem genehmigten Projekt KONRAD festgehalten und die Gefährdung von Mensch und Umwelt billigend in Kauf genommen wird.

 

Wir fordern deshalb:

Sofortige Aufgabe des Projektes Schacht KONRAD!

Für alle Arten radioaktiver Abfälle muss ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren umgesetzt werden.

 

Unterzeichnende Organisationen:

  • AG AtomErbe Neckarwestheim
  • AG Atomerbe - wohin? (Sachsen-Anhalt, Altmark)
  • Aktionsbündnis für verantwortungsvollen AKW-Rückbau Cuxhaven /Otterndorf
  • Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
  • Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
  • Aktionsbündnis „Stop Westcastor“
  • AKW-NEE-Gruppe Aachen
  • Anti-Atom Berlin
  • AntiAtom-Bündnis Niederrhein
  • Anti-Atom-Bündnis Schaumburg
  • Anti-Atom-Büro Hamburg
  • Anti-Atom-Gruppe Freiburg
  • Antiatomgruppe Osnabrück
  • Anti-Atom-Initiative Göttingen
  • Anti-Atom-Initiative Karlsruhe
  • Anti-Atom-Kreis Nienburg
  • Anti-Atomnetz Trier
  • Anti-Atom-Plenum Köln
  • Anti-Atom-Plenum Weserbergland
  • Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V.
  • Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main
  • Asse II Koordinationskreis (A2K)
  • AtomErbe Obrigheim
  • Atomfreies 3-Ländereck e.V.
  • atomkraftENDE.darmstadt
  • aufpASSEn e.V. .
  • ausgestrahlt e.V.
  • Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg
  • Bayern Allianz für Atomausstieg und Klimaschutz
  • BI AntiAtom Ludwigsburg
  • BI gegen Atommüll im Grenzland e.V., Mitterteich
  • BI „Kein Endlager im Landkreis ROW“
  • BI "Lübeck ohne Atomschutt“
  • BI Morsleben - Initiative gegen das Atommüllendlager Morsleben e.V.
  • BI Südheide e. V.
  • BI Stoppt Temelin
  • BI WAA NAA BI gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt
  • BüfA Regensburg
  • Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN)
  • Bündnis für die sichere Verwahrung von Atommüll in Baden-Württemberg
  • Bürgerinitiative GegenGift Heilbronn/UnterLand
  • Bürgerinitiative kein Atommüll in Ahaus e.V.
  • Bürgerinitiative Strahlenschutz e.V. BISS Braunschweig
  • Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
  • Bundesverband Bürgerinitiative Umweltschutz (BBU) e.V.
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
  • BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
  • BUND Landesverband NRW e.V.
  • BUND Naturschutz in Bayern e.V.
  • BUND Regionalverband Heilbronn-Franken
  • BUND Kreisgruppe Salzgitter
  • Gesellschaft für Strahlenschutz e.V.
  • Göttinger Arbeitskreis gegen Atomenergie
  • Interessengemeinschaft Deponien Schwieberdingen-Horrheim
  • Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzte in sozialer Verantwortung IPPNW e.V.
  • Kieler Initiative gegen Atomanlagen
  • Klar! Kein Leben mit atomaren Risiken e.V., Singen
  • Klimaforum Detmold
  • Land in Sicht – Transition (LIST) Celle
  • Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom
  • Mahnwache für den Atomausstieg, Buxtehude
  • Meßstelle für Arbeits- und Umweltschutz, Bremen (MAUS e. V.)
  • Mütter gegen Atomkraft e.V.
  • NABU Bundesverband e.V.
  • NABU Landesverband Niedersachsen e.V.
  • NABU Salzgitter e.V.
  • Redaktion 'anti atom aktuell' - gemeinsame Zeitung der Initiativen gegen Atomanlagen
  • Robin Wood e.V.
  • Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft (SWAB)
  • Sichelschmiede / AG Salzstöcke OPR
  • SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
  • Strahlentelex Archiv
  • Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke, Hamburg (SAND)
  • Umweltgewerkschaft Bundesvorstand
  • Umweltgewerkschaft Lübeck
  • Vahlberger Asse Aktivisten
  • Wolfenbütteler Atom(und Kohle)AusstiegsGruppe (WAAG)

 

Die Atommüllkonferenz ist ein fachlich-politisches, parteiunabhängiges Forum für Betroffene und kritische Akteur*innen von den Standorten, an denen Atommüll liegt oder an denen die Lagerung vorgesehen ist sowie von unabhängigen, kritischen Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen von Verbänden und NGOs, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

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