Pressebericht
Politische Demonstration und Kunstevent – die Kazaguruma-Demo in Berlin
„Vergesst Fukushima nicht", war das Motto der diesjährigen Demonstration von Sayonara Nukes Berlin, AntiAtomBerlin und Naturfreunde Berlin aus Anlass des vierten Jahrestages der Katastrophe im Atomkraftwerk Daiichi.
„Das besondere war das Zusammenwirken von politisch aktiven Menschen, mit Künstlern und Musikern bei einer Demo."
Am Sonnabend, den 7. März 2015, drehten sich zwischen dem Brandenburger Tor und dem Potsdamer Platz die Windräder (Kazaguruma) der weit über 500 Teilnehmer als Symbol der Energiewende. Zugleich, so erklärten die japanischen Organisatoren, seien Windräder auch ein Symbol des Widerstandes, denn nur gegen den Wind bewegen sie sich. Der Widerstand richtete sich gegen die Politik der japanischen Regierung, die das Wiederanfahren von Atomkraftwerken und die Rücksiedlung der evakuierten Bevölkerung in verseuchte Gebiete zum Ziel hat.
Uwe Hiksch von den Naturfreunden wies bei der Eröffnungsrede auf die Bedeutung des Ortes hin: Der Treffpunkt vor der Amerikanischen und Französischen Botschaft sowie der Europäischen Vertretung ist von Bedeutung, da diese nicht aus den Folgen und Risiken der Atomkatastrophen lernen würden. „Die Nukleartechnologie ist mit dem Leben nicht zu vereinbaren. Fukushima ist nicht nur die Tragödie von Japan, überall und jederzeit kann ein weiteres Fukushima sein. Es gibt nach wie vor Menschen, die ihre Heimat für immer verloren haben oder die in ständiger Angst um die Gesundheit ihrer Kinder leben," sagte Frau Kajikawa bei ihrer Rede.
Die Veranstaltung war von Anfang bis Ende geprägt von Tanz und Performances. Der traditionelle japanischer Tanz Kansho-Odori, was so viel wie pure Energie bedeutet und aus der Region Fukushima kommt, wurde mit dem grünen Widerstandsbär aus Japan eingeübt. Die Musik, ein Remix alter Tanzmusik aus Japan wurde als Gemeinschaftswerk extra für diese Demo geschrieben und zur Verfügung gestellt. Er verband junge Menschen und auch Kinder mit den Umweltaktivisten und Atomkraft-Gegnern.
Die Rede der Japanerin Shin Sugok bei der Abschlusskundgebung spiegelte ungebrochenen Optimismus, aber auch die derzeitigen Probleme des politischen Kampfes in Japan wieder.
Bernd Lisek (AtiAtomBerlin) setzte sich in seinem Redebeitrag kritisch mit der Energiepolitik der Bundesregierung auseinander.
„Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!", forderte er im Namen aller Veranstalter und "wir vergessen Fukushima nicht" war der gemeinsame Konsens.
Kontakt:
Uwe Hiksch (NaturFreunde Berlin), Tel. 0176-62 01 59 02
Klaus Ehlbeck (Anti Atom Berlin), Tel. 0174-93 88 794
ehlbeck @hotmail.com
Masao Fukumoto (Sayonara Nukes Berlin) Tel. 0172-317 23 80
http://sayonara-nukes-berlin.org