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Redebeitrag – 10 Jahre nach Fukushima
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Rede, gehalten am Samstag, den 6.2.2021 zur Fukushima-Demo in Berlin
Wir gedenken heute mit Trauer, aber auch mit Wut, der Reaktorkatastrophe in Fukushima vor 10 Jahren.
Die Explosionen und Kernschmelze dreier Reaktorblöcke mit anschließender Verstrahlung von Luft, Land und vor allem Wasser in der Region nördlich von Tokio. Durch diese waren tausende Menschen gezwungen ihre Häuser fluchtartig zu verlassen. Es ist das Resultat einer Idee von Naturbeherrschung, wie sie auch in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft sichtbar wird. Dazu kommt, dass viele Leute für die Aufräumarbeiten verheizt wurden. Ihr Leben und ihre Gesundheit fanden dabei keinerlei Berücksichtigung.
Auch nach 10 Jahren ist die Situation im AKW Fukushima weit davon entfernt unter Kontrolle zu sein:
Es gibt zwar Ideen, wie die geschmolzenen Reaktorkerne geborgen werden sollen, jedoch scheiterten bisher alle konkreten Versuche.
So wird das Grundwasser rund um die Reaktoren mit hohem technischen aufwand in Tanks aufgefangen, da es stark radioaktiv belastet ist. Jetzt stehen mehr als 1000 riesige Tanks auf dem Gelände. Und da dafür nun kein Platz mehr ist, soll das mit Tritium verstrahlte Wasser in den sowieso schon am stärksten vom Fallout belasteten Pazifik abgelassen werden. Absurd!
In der Region Fukushima werden bei Messungen immer wieder Hotspots mit hoher Strahlenbelastung gefunden und obendrauf sollen die olympischen Sommerspiele dieses Jahr auch in der Region Fukushima stattfinden - What the Fuck!
Auch hierzulande passiert viel Mist. Nicht nur das der sogenannte Atomausstieg einen Weiterbetrieb von AKW in Deutschland bis 2022 sicherstellt, ist Mist. Zusätzlich bekommen diejenigen, die uns ungefragt mit Atommüll versorgen und daran schon sehr gut verdienen, auch noch Milliarden von der Regierung als Entschädigung in den Rachen geworfen.
Der japanische Energiekonzern Tepco ist nach der Reaktorkatastrophe verstaatlicht worden. Wie soll eine Aktiengesellschaft auch diese Kosten tragen? Mit einem Reaktorunfall lässt sich auch kein Gewinn mehr machen und den Aktionär*innen können keine Dividenden mehr ausgeschüttet werden.
Im Umgang mit Atomtechnologie lässt sich ein Prinzip der Privatisierung von Gewinnen und der Vergesellschaftung von Verlusten und Altlasten beobachten, was den real existierenden Kapitalismus kennzeichnet.
Solange alles gut läuft, sind die Stromversorgung und auch die daraus resultierenden Gewinne die Sache privater Unternehmen. Geht etwas schief, sind die Verantwortlichen schwuppdiwupp raus aus der Sache und der Staat springt ein. Das ist bei den Folgen vom Kohlabbau genau so. Oder beim deutschen Uranabbaugebiet - Wismut. Und den von den Atomkonzernen produzierte Atommüll hat die Menschheit auch Millionen Jahre am Hacken. Die Kosten dafür sind nicht zu beziffern.
Die Atomkonzerne - RWE, EON, Vattenfall und wie sie alle heißen, wollen sich aber jetzt gerne einen grünen Anstrich geben. Sie taufen sich um - spalten sich ab - und täuschen Nachhaltigkeit vor.
Aber wir wissen nicht erst seit dem GAU in Fukushima, dass Atomkraft scheiße ist. Es ist ein Erfolg der Anti-Atom-Bewegung, dass die hiesige Öffentlichkeit diese Position mehr oder weniger teilt. Klar, wir fordern mehr als den schwarz-roten Atomausstieg, wir wollen die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau und der Brennelementefabrik in Lingen. Aber eine atomkritische Öffentlichkeit ist auch das Ergebnis des langen Kampfes gegen Atomkraft, auf der Straße, auf den Schienen, aber eben auch durch Gutachten und Studien kritischer Wissenschaftler*innen.
Wir denken aber, dass wir um diese atomkritische Positionierung der Öffentlichkeit in Zukunft stärker kämpfen müssen. Denn die Atomkonzerne und ihre Lobyist*innen und UnterstützerInnen wollen die Debatte um den Klimawandel nutzen, um AKW als klimafreundlich und relativ emmissionsarm darzustellen. Wobei so Sachen wie der Uranabbau, die Transporte und die Lagerung regelmäßig ausgeblendet werden.
Für uns ist klar: Kohle ist der Klimakiller Nummer 1, der Kohleausstieg muss genauso kommen wie der Atomausstieg. Beide Technologien haben viele Gemeinsamkeiten. Die Kohlebagger in der Lausitz fressen die Landschaft und zerstören die Natur. Ganz ähnlich die Atomkraft. Der Uranabbau vergiftet Landschaften, in Australien, Namibia und anderswo.
Wir lassen uns nicht für dumm verkaufen. Atomkraft ist keine Lösung der Klimakrise. Wir wollen den Systemwandel zur sozial-ökologischen Wirtschaft jenseits des Kapitalismus. Uns ging es nie einfach nur um die Stilllegung von Atomkraftwerken. Von Anfang an war unsere Kritik an Atomanalgen auch verbunden mit dem Traum von einer ganz anderen Gesellschaft - solidarisch, nachhaltig, schön halt... Dafür kämpfen wir.
Und für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit!
Gehalten von der AAP
Protest vor der Botschaft der Tschechischen Republik
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Atomprogramm der Tschechischen Republik stoppen!
Nein zum Reaktorbau in Dukovany!
Aktion
Wir treffen uns:
Donnerstag, 23.07.2020
17.00 Uhr
Vor der Botschaft der Tschechischen Republik, Wilhelmstr. 44
(U-Bahnhof Mohrenstraße)
Der teilstaatliche tschechische Energiekonzern CEZ hat die Baugenehmigung für zwei neue Atomreaktoren am AKW-Standort Dukovany beantragt. Er plant den Bau von zwei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1200 MW. Der erste Reaktor soll mit Staatskrediten von rund 70 Prozent abgesichert werden und wird mindestens sechs Milliarden Euro kosten. Aufgrund der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass Beihilfen für neue Atomreaktoren mit den EU-Verträgen vereinbar sind, hat das Gericht den Bau von neuen Atomreaktoren in den Staaten der EU frei gemacht. Ausdrücklich wies der Europäische Gerichtshof darauf hin, dass sich „das Ziel der Förderung der Kernenergie, insbesondere das Ziel der Schaffung von Anreizen für die Schaffung neuer Kapazitäten der Erzeugung von Kernenergie, mit dem Ziel der Euratom-Gemeinschaft, Investitionen im Bereich der Kernenergie zu erleichtern, deckt“.
Europäische Zentralbank: Kein Geld für Klimakiller!
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(Text aus der Petition)
1,1 Billionen Euro. So viel Geld will die Europäische Zentralbank (EZB) investieren, um der Wirtschaft in der Corona-Krise unter die Arme zu greifen.
Wenn wir jetzt nicht handeln, geht ein großer Teil dieses Geldes an Kohle-, Öl-, Gas- und Flugkonzerne -- und vom EU Green Deal bleibt nicht mehr viel übrig.
Wir haben nur noch wenig Zeit, diese Klima-Katastrophe zu verhindern. Vor der nächsten Sitzung der EZB am 4. Juni müssen wir ein deutliches Zeichen setzen und die Bank davon abbringen, den Klimaschutz zu torpedieren.
Fordern Sie jetzt die Europäische Zentralbank auf, keine Klimakiller zu finanzieren!
Reaktorabschaltparty am 11. 12. 2019 – Forschungsreaktor Berlin-Wannsee
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Forschungsreaktor Berlin-Wannsee: Nach jahrelangen Forderungen endlich stillgelegt
Der Forschungsreaktor BER II auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums wurde im Dezember 2019 endgültig stillgelegt. Damit wurde eine Forderung von Atomkraftgegnern in Berlin und Potsdam erfüllt. Aus diesem Anlass trafen sich Aktivist*innen des Anti-Atom-Bündnis in einer Gaststätte in Babelsberg zu einem Rückblick auf die langjährigen Kampagnen, die am Ende ihr Ziel erreichten, und zu einem Ausblick auf die Begleitung der Abrissarbeiten.